Anwendung
In der mittelalterlichen Klostermedizin wird Ysop als scharfes und trockenes Kraut bezeichnet, dessen Absud gegen Würmer, Kopfschmerzen, Husten und Brustschmerzen wirkt.
Ysop wurde auch gegen Lungenkrankheiten bei Pferden, Pest bei Rindern und Ausschlag im Maul von Schafen eingesetzt.
Ysop ist eine der Zutaten des sehr berühmten Chartreuse-Likörs, der seit dem 1700. Jahrhundert von Mönchen gebraut wird.
Heute wird Ysop als pflanzliches Heilmittel bei einer Vielzahl von Atemwegserkrankungen eingesetzt, z. B. Grippe, Erkältungen und Bronchitis. Der Bitterstoff der Pflanze, Marrubiin, hat schleimlösende Eigenschaften. Ysop-Extrakt hat nachweislich die Fähigkeit, Viren entgegenzuwirken, darunter auch das Herpes-simplex-Virus, das Fieberbläschen verursacht.
Als Gewürz ist Ysop besonders zu Fisch und Hühnchen sehr nützlich. Der Geschmack ist aromatisch und trocken, irgendwo zwischen Rosmarin und Thymian. Dem Ysop wird eine schlankmachende Wirkung nachgesagt, auf jeden Fall ist er gut zum Fettabbau bei Schweinebraten, Ente, Gans, fettem Fisch etc.
Bei geschwollenen Augenpartien helfen Kompressen mit frischen, zerstoßenen Ysopblättern.
Zutaten
Die Pflanze enthält mehrere stark duftende sowie antibakterielle und pilzhemmende Stoffe, darunter ätherische Öle, den Bitterstoff Marrubiin, Gerbsäure, Harz und Kautschuk. Das ätherische Öl enthält unter anderem Thujon und Phenole.
Hyssopus officinalis L.
Foto einer Seite im Herbarium von Joachim Burser.