Das letzte Wikingerschiff?Laufend
Klosterstraße 18, 4300 Holbæk
In einer kleineren Ausstellung zeigt das Museum Vestsjælland Fundstücke aus Herslev
Jedes Jahr finden begeisterte Sondengänger Tausende von Funden in Westseeland. Aber wofür können wir sie eigentlich nutzen? In einer Reihe kleinerer Ausstellungen im Jahr 2023 zeigen wir, wozu einige der vielen Funde aus archäologischen Untersuchungen und weiteren Forschungen geführt haben.
In Herslev, südlich von Tissø, wurden mit einem Detektor viele schöne und reichhaltige Funde, hauptsächlich aus der Wikingerzeit, gefunden. Um zu klären, woher die vielen Funde stammen, wurde eine archäologische Untersuchung eingeleitet, deren Ergebnisse überraschend waren. Neben einigen Pfostenspuren einer wikingerzeitlichen Siedlung stießen die Archäologen auch auf selten gut erhaltene Spuren eines mittelalterlichen Bauernhofes. Hier waren sowohl Spuren der Konstruktion des Hauses in Form von Pfostenspuren und Schlicksteinen, die Mauerpfosten getragen haben, als auch Spuren von Öfen, Herden und Brunnen. Am überraschendsten waren jedoch die Überreste eines Lehmbodens. In den letzten sechs Jahren hat das Museum Vestsjælland mehrere Forschungsgrabungen auf dem Hof und in der Umgebung durchgeführt. Es ist sehr selten, dass sich nach fast 1000 Jahren ein so lehmgeprägter Boden erhalten hat. Es bietet die einmalige Gelegenheit, einen Eindruck vom bäuerlichen Leben im 1100. und 1200. Jahrhundert zu bekommen. Nicht nur der erhaltene Bodenbelag macht Herslev zu etwas ganz Besonderem. Anhand der vielen Detektorfunde können wir nachvollziehen, dass Menschen ab etwa dem 700. Jahrhundert auf demselben Acker lebten, bis sie Ende des 1200. Jahrhunderts vom Hof wegzogen. Hier fordert und trägt Herslev auch zur Forschung bei. Es gibt einen großen Unterschied in der Qualität von Funden aus der Wikingerzeit und dem Mittelalter. Die reichen und einzigartigen Funde aus der Wikingerzeit bezeugen, dass sich hier eine wohlhabende und respektable wikingerzeitliche Siedlung befand, während die Funde aus dem Mittelalter gewöhnlicher und weniger respektabel erscheinen. Auch der untersuchte mittelalterliche Bauernhof scheint weder in seiner Größe noch in seiner Gestaltung aufzufallen oder zu beeindrucken. Es wirft eine Reihe von Fragen zur Entwicklung von der Wikingerzeit bis zum Mittelalter auf. Ist die unterschiedliche Qualität der Funde auf Unterschiede in der materiellen Ausprägung zurückzuführen, oder ist der Wohlstand von der Wikingerzeit bis ins Mittelalter zurückgegangen? Sollten wir in dem mittelalterlichen Bauernhof nach anderen Zeichen des Wohlstands suchen, als wir uns nur vorstellen, z.B. eine besondere Produktion, besondere Kontakte oder eine besondere Art des Aufbaus? Dies sind einige der wichtigen Fragen, auf die die Detektorbegehung und anschließende archäologische Untersuchungen neues Licht werfen können.
Hinweis: Sofern nicht anders angegeben, findet diese Veranstaltung auf Dänisch statt
Klosterstraße 18, 4300 Holbæk
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